Ist es Ihnen aufgefallen? Beinahe überall werden Sie innerorts auf umsichtiges Fahrverhalten hingewiesen. Unfallprävention im Strassenverkehr ist in den Medien wieder präsent. Es ist Schulbeginn. Viele kleine Zwerge nehmen das erste Mal den Schulweg in Angriff. Ich finde die Sensibilisierung zur Unfallverhütung eine sehr gute Sache. Es ist wichtig wenn ein Kind am Strassenrand steht, nicht bei Rot über die Strasse zu gehen, auch wenn gerade kein Auto vorbei fährt. Wir Erwachsenen haben eine Vorbildfunktion und unser Verhalten wird von den Kindern kopiert.
Im Büro ist es eigentlich kein bisschen anders. Als Chefin oder Chef wird mein Verhalten nicht nur genau analysiert, mein Verhalten färbt direkt auf die Mitarbeitenden ab. Finde ich zum Beispiel Home Office eine praktische Sache und wende es selber produktiv an, dann getrauen sich auch die Mitarbeitenden das Arbeiten zu Hause als selbstverständlich zu erachten. Stelle ich mich neuen Herausforderungen und bilde mich weiter? Dann erkennen auch die Mitarbeitenden, dass es sich lohnen kann, sich weiter zu entwickeln. Nutze ich aktiv Social Media Kanäle zur Kommunikation, nutzen auch die Mitarbeitenden solche Kommunikationswege einfacher. Kann ich Fehler offen zugeben und suche nicht einen anderen Schuldigen und zeige, dass ich aus dem Fehler gelernt habe, dann werden sich auch die Mitarbeitenden getrauen, Fehler zu machen, auch mal falsche Entscheidungen zu treffen, um daraus zu lernen und am Ende schneller und effektiver zu arbeiten. Als Chefin oder Chef wird man kopiert. Das Verhalten ist die Richtschnur und wer eine Veränderung in seinem Verantwortungsbereich möchte, muss zwingend der erste Teil dieser Veränderung sein. Deshalb bin ich auch der Überzeugung, dass Transformation scheitert, wenn das Umfeld lieber in alten Denkmustern verharrt, an Erfolgsrezepte der Vergangenheit klammert oder glaubt, dass man Transformation anordnen kann. Meine Erfahrung der letzten Jahre und der Erfolg unseres Geschäftsbereiches hat mir bestätigt: gerade in einem agilen Umfeld, das sich immer wieder neuen Gegebenheiten anpassen muss, wo schnelle Entscheidungen auch mal ohne genaue Faktengrundlage nötig sind und Selbstverantwortung gefordert ist, kann das nur funktionieren, wenn der Prozess durch jemanden begleitet wird, der über die entsprechenden Transformations-Skill verfügt und eine Vorbildfunktion einnehmen kann.
0 Kommentare
Haben Sie sich schon gefragt, ob Sie effektiv wissen, was Ihre Kundinnen und Kunden über Ihre Dienstleistungen wirklich denken? Ich bin mir fast sicher, auch Ihr Unternehmen wendet die Möglichkeit eines Fragebogens für Kundenumfragen an. Am Ende werten Sie es aus und Sie erhalten je nach Qualität der Fragen ein Bild der Lage. Dagegen ist nichts einzuwenden. Doch wie konkret erhalten Sie daraus Handlungsmöglichkeiten zur Optimierung, die ein unvergessliches Kundenerlebnis schaffen?
Letzthin hatte ich das Privileg eine Privatklinik in Zürich anzusehen und mich über deren Prozesse und Patientenbetreuung zu informieren. Der zuständige Manager für die Spital-Hotellerie hat mich mit seiner Haltung begeistert. Er ist in der Klinik sehr präsent und redet auch gerne mal mit Patienten ein Wort. Doch falsch gedacht, dass er von solchen Gesprächen echtes Feedback erwarten würde. Viel aussagekräftiger sei das Feedback von Pfleger/innen oder denjenigen Personen, die die Zimmerreinigung vornehmen. Denn frage er die Patienten direkt, ob alles in Ordnung sei, höre er oft – wohl nicht zuletzt aufgrund seiner Funktion – ein «ja, alles ist bestens». Er weiss, dass dies manchmal nur die halbe Wahrheit ist. Kommt die Ärztin oder der Arzt ans Krankenbett, ist vieles «schon okay». Man will sich ja keine Blösse geben. Möchte den Manager oder das Arztpersonal nicht mit Belanglosem aufhalten, obwohl es aber oft gerade die kleinen Dinge sind, die den Unterschied ausmachen. Denn kaum sei er oder eben die Ärztin oder der Arzt wieder weg, erzählen die Patienten, dem Pflegepersonal oder den Raumpfleger/innen, dass sie eigentlich, als Beispiel, lieber weicher gekochtes Gemüse gehabt hätten, oder dass der Bauch noch schmerzt, oder dass das Kissen zu hart sei, oder der Kaffee für sie zu lauwarm sei etc. Natürlich seien das alles subjektive Wahrnehmungen. Doch es ist konkretes und ehrliches Feedback und je mehr er über solche Feedbacks Kenntnis habe, desto grösser sei seine Chance echte Kundenerlebnisse zu schaffen. Deshalb liegt sein Fokus auf dem Gespräch mit diesen Fachkräften und nicht unbedingt deren Vorgesetzte. Der Referent hatte mich in meiner Haltung bestätigt. Ich habe es schon immer so gehalten, dass mich nebst Gesprächen mit Kundinnen und Kunden oder Mitarbeitenden, auch das Feedback «von der Front im Vertrieb» interessiert hat. Für echtes Feedback lohnt es sich meiner Meinung nach, Hierarchiestufen zu überspringen und mit denjenigen Personen zu sprechen, die im tagtäglichen Kontakt mit den Kundinnen und Kunden stehen. |
Inspiration.Mein Ziel ist es, Ihnen eine kleine Inspiration zu geben und Sie von meinen beruflichen Erfahrungen profitieren zu lassen. Archiv
Dezember 2021
Kategorien |